Vom Maschinenbau zum Dienstleister – Heidelberger Druckmaschinen liefert in der digitalen Transformation
In unserem letzten Podcast zur Subscription Economy mit Zuora Gründer Tien Tzuo waren wir der Frage nachgegangen, in welchen Branchen der Wandel vom Produkthersteller zum Dienstleister besonders schwierig sei. Tien Tzuo hatte als erfolgreiches Beispiel den Weltmarktführer Heidelberg Druckmaschinen genannt und wir haben es tatsächlich geschafft, zeitnah ein Podcast Gespräch mit den zuständigen Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Hermann zu führen.
Die Herausforderung bei Heidelberg Druckmaschinen war und ist gewaltig. Kann ein Hersteller von Druckmaschinen ein Subskriptionsmodell aufbauen? Wird das Unternehmen in Zukunft überhaupt noch Druckmaschinen verkaufen? Es liegt auf der Hand, dass der Wandel deutlich komplexer ist, als in der Software oder auch Automobilindustrie.
Ulrich Hermann und sein Team der neu gegründeten Heidelberg Digital Unit denken vom Kunden, dies sind überwiegend Druckereibetriebe. Die hohen Anschaffungskosten erfordern es bei den Druckereien, die Laufzeiten der Druckmaschine zu maximieren und den Ausfall zu minimieren. An dieser Stelle ist Heidelberg Druckmaschinen nun angetreten, ein neues Geschäftsmodell rund um die Optimierung der Auslastung der Maschinen zu entwickeln.
Basis ist die digitale Vernetzung der Maschinen. Derzeit hat das Unternehmen bereits 15.000 der laufenden Maschinen digital vernetzt und kann die Betriebsdaten über alle angeschlossenen Kunden und Maschinen hinweg auswerten. Schon durch diese Analyse und Predictive Maintenance wird die Dienstleistung rund um die Maschine verbessert und die Wertschöpfung verbreitert.
Die eigentliche Transformation betrifft aber den Kern des Geschäftsmodells von Heidelberger Druckmaschinen. Ausgangslage ist der Gedanke einer Performance Partnerschaft zwischen Hersteller und Kunden. Denn wenn das Unternehmen die (Kauf) Kunden dabei unterstützen kann, die Laufzeiten zu optimieren, dann hilft das Unternehmen seinen Kunden (Druckbetrieben) dabei, deren eigene Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Heidelberg sieht darin keine Gefahr weniger Maschinen zu verkaufen, sondern eine Chance an der höheren Wirtschaftlichkeit beim Kunden zu partizipieren (Performance Partnerschaft).
Damit sieht das Unternehmen sich in Zukunft als Dienstleister, der seinen Kunden Druckmaschinen zur Verfügung stellt und in Subskriptionsmodellen abrechnet. Statt durch einen einmaligen Kaufpreis zahlt der Kunden in der Subskription für die produzierten Produkte. Maschine, Service und Verbrauchsmaterialen stellt Heidelberg Druckmaschinen als Betreiber der Maschine zur Verfügung.
Während viele Industriezweige noch über die Digitale Transformation nachdenken hat Heidelberg Druckmaschinen schon geliefert und hat neue Geschäftsmodelle in der Subscription Economy etabliert, die nicht nur die laufenden Prozesse optimieren, sondern neue Geschäftsmodelle mit signifikanten Wachstumspotential aufbauen. Im Gespräch zeigt Ulrich Hermann auf, wie Heidelberg Druckmaschinen Digitale Transformation gelungen ist und welche Hürden zu überwinden waren.